Themen · Aktuelles · Bücher · Lexikon · Links · Medieninfo · Home
 THEMEN

 Buchtipp



Denunziert. 
Jeder tut mit. 
Jeder denkt nach.
Jeder meldet.
von Herbert Dohmen
und Nina Scholz


(weiter...)  
 


..

 

 Nationalsozialismus.at - Demokratie braucht Wissen!  

Die Verfassung 1934 (Fortsetzung)

Vaterländische Front

Die im Mai 1933 gegründete Vaterländische Front war zuerst ein Sammelbecken für antiparlamentarische und antinationalsozialistische Kräfte ohne konkretes politisches Programm. Durch die Verfassung von 1934 wurde sie anstelle aller Parteien zur politischen Monopolorganisation. Die Vaterländische Front wurde als Ersatz für eine fehlende eigenständige Massenbewegung „von oben“ eingesetzt. Die Nichtmitgliedschaft bedeutete faktisch ein Berufsverbot. Die Vaterländische Front hatte daher bald über zwei Millionen Mitglieder (Tálos/Manoschek 1988, S.104).

„(...) in Wahrheit war sie ein staatlicher Protektionsverein, der Anstellungen und Konzessionen vermittelte, eine Naderer- und Schnüffelorganisation, die den in Österreich ohnehin latenten Opportunismus nur noch förderte. Man fuhr eben zweigleisig – nach außen ‚vaterländisch’, im Inneren oft nationalsozialistisch.“ (Hanisch 1994, S.312)

Ihr Programm vertrat eine österreichische Variante einer nationalen Ideologie: Ihr oberstes Prinzip war die „Österreich-Treue“, welche eingebettet in deutsches Volkstum war:

„Wir wollen den sozialen, christlichen, deutschen Staat Österreich. Wir sind so deutsch, so selbstverständlich deutsch, daß es uns überflüssig vorkommt, dies eigens zu betonen. Daß wir diesem deutschen Volke ehrlich und treu dienen wollen, das erklären wir hier. Wir wollen die guten Charaktereigenschaften des deutschen Volkes pflegen und hüten, wir wollen die dem Deutschtum eigene Mannigfaltigkeit zur Einheit führen und wollen die Tugenden der Ehrlichkeit und der deutschen Treuen in unserer Heimat pflegen. Wir wollen uns auch davon nicht abbringen lassen, wenn man uns auch unser wirklich ehrliches Deutschtum abzusprechen versucht. Wir glauben, daß wir ehrliche deutsche Kultur in diesem christlichen Teile Mitteleuropas zu erhalten und zu hüten und in österreichischer Form die christlich-deutsche Kultur in diesen Lande zu gestalten haben.(...)
Ich habe bei allen Gelegenheiten, wo ich im Auslande über  unsere Heimat zu reden und für sie zu werben hatte, niemals unterlassen zu sagen, daß wir Österreicher sind und daß wir ein deutsches Land sind.(...) Ich kann nur eines sagen: Wir sind uns immer dessen bewusst, daß wir Deutsche sind.“
(„Trabrennplatz-Rede“ von Engelbert Dollfuß (11. September 1933). Zitiert nach Berchtold 1967, S.431.) 

Der Aufbau der Vaterländischen Front war autoritär. Das Führerprinzip und die Befehlsstruktur galten im „schwarzen“ Österreich beinahe genauso wie im damals bereits „braunen“ Nachbarstaat Deutschland. Das Kruckenkreuz hatte bei Aufmärschen und Paraden eine ähnliche Stellung wie das Hakenkreuz. (Vergleiche Tálos/Manoschek 1988, S.97ff.)


(Demo für Dollfuß)

Die Militarisierung der Gesellschaft, die de facto Pflichtmitgliedschaft bei einer militärischen Monopolorganisation und die Führerverehrung wurden unter Engelbert Dollfuß - wenn auch in einem geringeren Ausmaß -  ähnlich gehandhabt wie im nationalsozialistischen Deutschland.

Im Lexikon:

- Dollfuß, Engelbert
- Kruckenkreuz

(...zurück)

erstmals veröffentlicht: 1.03. 2003 - aktualisiert am: 10.10.2003  

 Suche 

eerzeile

 Materialien 

Kostenlose Materialien
zum Thema „Nationalsozialismus und Holocaust" für SchülerInnen und LehrerInnen in ganz Österreich !

(weiter...)

Leerzeile

 Versteigerung

Dieses Info-Portal
schließt am 27.10. !

Die Domains werden versteigert - Erlös geht an die Holocaust- Forschung.

(weiter...)

 
© Verein demokratische Bildung - alle Rechte vorbehalten.