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 Buchtipp



Denunziert. 
Jeder tut mit. 
Jeder denkt nach.
Jeder meldet.
von Herbert Dohmen
und Nina Scholz


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Entnazifizierung

Nach Kriegsende war ein Hauptziel der Alliierten, die Nationalsozialisten für ihre Verbrechen zu bestrafen und sie aus allen wichtigen Stellungen der Gesellschaft zu entfernen. Diese Entnazifizierung erfolgte am intensivsten in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Das lag zum Teil am Einfluss der Alliierten, zum Teil an der österreichischen Justiz, die ihre Kompetenz für die Ausforschung und Verfolgung von NS-Verbrechern beweisen wollte. Mit dem Ende der gerichtlichen Verfolgung durch die Alliierten und der Amnestie eines Großteils der ehemaligen Nazis 1948 ging die Entnazifizierung stark zurück. Der Abschluss des Staatsvertrages 1955 bedeutete faktisch das Ende der gerichtlichen Auseinandersetzung mit NS-Verbrechen.


Alliierte Internierungslager

Nach Kriegsende wurden zahlreiche Nationalsozialisten von den Alliierten in Internierungslager inhaftiert. Die drei größten Lager in Österreich waren:

1.Das Lager „Marcus W. Orr“ in Glasenbach bei Salzburg 
   (amerikanische Zone)
2.Ein Lager in Wolfsberg (britische Zone)

3.Das Lager „Oradour“ bei Schwaz (französische Zone)

Zu verhaften und internieren waren (galt für die westlichen Besatzungszonen):
-
Alle Beamten und sonstigen Mitarbeiter der Gestapo und der Geheimen
  Feldpolizei
- Alle Angehörigen von SS-Totenkopfverbänden
- Angehörige der Allgemeinen SS und der Waffen-SS vom 
  Unterscharführer aufwärts
- Funktionäre der Partei und der ihr angegliederten Organisationen vom
  Ortsgruppenleiter beziehungsweise einer vergleichbaren Position
  aufwärts
- Generalstabsoffiziere der Wehrmacht
- Spitzenbeamte vom Ministerialrat beziehungsweise Regierungspräsident
  aufwärts
- Gauhauptleute
- Landräte
- Bürgermeister

Hinzu kamen noch alle Personen, die auf den alliierten Kriegsverbrecherlisten aufschienen. Diese Kategorien wurden ursprünglich für Deutschland ausgearbeitet. Zusätzlich sollten in Österreich automatisch interniert werden:
-
Reichsdeutsche in österreichischen Verwaltungsstellen
- Alle österreichischen NSDAP-Mitglieder vor 1938
-
Träger nationalsozialistischer Auszeichnungen
- Prominente Propagandisten der NS-Ideologie
- Nationalsozialistische Richter und Staatsanwälte
- Rechtsanwälte, die Funktionen in der NSDAP oder einer ihr
  angeschlossenen Organisationen innehatten

- Ortsbauernführer

  (Austria Military Government Handbook, Annex 5, Table E; zitiert nach
   Garscha 2000, S.856f.)
 

Über 26.000 Personen wurden verhaftet (Eisterer 1997, S.170). Dies geschah fast ausschließlich in den westlichen Besatzungszonen. Die sowjetische Besatzungsmacht ging oft willkürlich vor. Sie verhaftete immer wieder Einzelpersonen, die entweder mit der Roten Armee in Konflikt geraten waren oder aus anderen Gründen (z. B. als Spezialisten) in die UdSSR gebracht worden waren. Die eigentliche Entnazifizierung schob sie auf die österreichischen Behörden ab. (Garscha 2000, S.856f).

Im Lexikon: - NSDAP
- SS (Schutzstaffel)
- Volksdeutsche - Reichsdeutsche

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erstmals veröffentlicht: 1.03. 2003 - aktualisiert am: 10.10.2003  

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